„Buritto und Búfalo“ Teil 1 (Ein Freund – ein ganzes Leben lang)

 

 

Ein Kinder- und Jugendbuch mit Illustrationen von Wolf Rajszár-Kruse

 

Die Geschichte beginnt in Kastillien – La Mancha, der kargen, stillen Landschaft Zentralspaniens. Im Buch von Miquel de Cervantes „Don Quichote de la Mancha“, wurde dieser Teil Spaniens weltberühmt. Die weißen Steinriesen mit den schwarzen Holzdächern, ragen wie Leuchttürme aus der weiten, meist flachen Mancha. Die Mühlen sind auch die Heimat von Burito den Fohlenesel und Búfalo den liebenswerten und starken Jungstier, die Helden unseres Abenteuers einer großen Freundschaft gegen den Stierkampf.

 

In der Sierra de Alcaraz liegen die Weiden des Bauern Sancho’s, eines harten Geschäftsmannes der Kampfstiere für Spaniens Arenen züchtet.

Hier wächst der junge, graue Esel Burito auf. Er tollt sich mit anderen Fohlen auf der Weide, bis sie, wie die Großen zur Arbeit herangezogen werden.  In lockerer Eintracht leben die Esel mit den Jungstieren zusammen, die wiederum untereinander, spielerisch und schwergewichtig gegeneinander kämpfen, um die Bullenvorherrschaft zu demonstrieren.

Das Kräftespiel reizt auch die jungen Hengstfohlen und trotz Verbot der Eselseltern galoppieren sie aufeinander zu. Die Kampfspuren blieben den Müttern der Eselsfohlen nicht verborgen und sie tadelten die jungen Kampfhähne. Pepe, der Vater fast allen Fohlen fackelte nicht lange und trieb Burito und Manolete zum Bachufer um ihre Beulen zu kühlen. Pepe’s Ermahnung und Drohung, dass sie zu „Salami-Esel“ werden, was die beiden aber nicht verstanden, fruchtete und alle legten sich zur Nachtruhe.

Burrito träumt in dieser Nacht von einem richtigen Freund und wenn es auch nur ein Salami-Esel ist.

An der Eselskoppel entlang zog eine lustige Menschenschar. Sie betrachten Burito als gutes Zeichen und machten vor der Koppel Rast. Die Zigeunerkinder und alle anderen waren fröhlich und ausgelassen. Burito stimmte ein Lied an und alle waren begeistert. Anschließend spielten sie Zirkus. Es war ein lustiges Tollen und Burrito zeigt auch sein Kampfstierkunststück, doch alles geht zur Ende und die Zigeunerkolonne brach wieder Richtung Stadt auf. Burrito blieb allein zurück und bemerkte nicht, dass er durch seinen spielerischen Leichtsinn auf die Bullenweide war. Der Bulle Tauro entdeckt ihn und erinnert sich an die Eselskampfspiele mit den Maisblättern als Hörner, wo er sich als echter Stier verspottet vorkam. Voller Wut jagt er den kleinen Burrito, nimmt ihn auf die Hörner und wirbelt ihn durch die Luft. Im letzten Moment greift der gutmütige Kampfstier Búfalo ein, von einem Traum über einen „ungewöhnlichen Freund“ getrieben stürzt er sich auf Tauro und schlägt ihn in die Flucht. Burrito bleibt schwer verletzt im Sand liegen. Nun ergriff Búfalo die Initiative und flüsterte: „Ich bin Dein Freund – ein ganzes Leben lang“. Der Traum hat sich erfüllt und staunend blickte Burrito in die schwarzen, warmherzigen Augen von Búfalo. Er nahm den Kleinen mit seinen Hörnern hoch und versorgte ihn im nahe gelegen Bach. Sie sprachen nicht viel, es war ein Verstehen ohne Worte.

Am Abend trieben die Eselstreiber ihre Tiere zurück in die Eselskoppel. Alle suchten nach Burrito, doch er war auf der anderen Seite des Baches. Sancho war wütend und rechnete schon seinen entgangenen Gewinn durch die verletzten Tiere aus. Búfalo brachte Burrito zu seiner Mutter, die voller Erstaunen und Freude sich an den Traum Ihres Sohnes erinnerte. Sie erzählte nun Ihre traurige Geschichte eines guten Freundes und die Flucht aus der Zwangsarbeit in die Arme von den geldgierigen Sancho. Es wurde schon Nacht als Gracias Ihre Geschichte beendet hatte. Sie bedanke sich noch bei Búfalo und verabschiedete sich um bald einem neuen Fohlen das Leben zu schenken.   

Ende Teil 1  

Text: Wolf Rajszár-Kruse

 

 

   Der Grazer Drehbuchautor Carl Mayer war ein Pionier der Filmdichtung

 

Seine Szenarien enthielten nicht nur präzise Angaben zur Positionierung der Kamera und den Aufnahmewinkel auch die Ausleuchtung und bestimmte Effekte wurden berücksichtigt. Zum Stil des  Interieurs und zum Verhaltens-gestus der Personen waren genaue Anmerkungen gemacht. Damit revolu-tionierte er bereits am Anfang der neuen Filmkunst durch tradierter Erzählvorstellungen alter Romange-schichten und Bühnendramen und entledigte sich den Darstellungsformen bürgerlicher Schauspielkunst. In der Überzeugung, dass der Film genuin eine visuelle Kunst sei, die ihre Ausdrucksmittel aus den Materialien und Techniken des Mediums selbst ent-wickelt. Eine subtile Lebensgeschichte!

Das imaginäre Künstlergespräch mit Carl Mayer führt in sein

Leben und seine Werke ein!

 

 

 

 

 

Wenn es eine ethische Lektion gibt, an welches Jean Cocteau erinnert, ist es die der Freiheit. Diese Vorstellung ist natürlich nicht einfach. Es wird genügen, es hier im Sinne einer subjektiven Realität zu erfahren, die unabhängig von allen unechten Dogmen ist.

„Meine Disziplin besteht darin, mich nicht von toten Algebren versklaven zu lassen.“
Diese Grundsatzerklärung erfolgt in zwei Schritten. Sie fordert heraus, ist aber auch verpflichtend.

In der Tat stellen wir fest, dass der Gebrauch des Wortes "Disziplin" an der Spitze eines Protestes der Irreduzibilität einzigartig ist. Es erleuchtet einen Tag, an dem wir die Arbeit und die Person des Autors als Mahnung nicht genug gesehen haben, um es zu bestätigen. Dieser Titel aber war an sich bereits ein Glaubensbekenntnis, von dem der Dichter schrieb: "Meine Verse sind die Diener des Ordens", man hätte hoffen können, dass es mit all dem, was er ist, im Einklang steht und würde rebellische Macht verleihen.

In der Tat war dies das schwerste Missverständnis, das Jean Cocteau je erleiden musste, dass ihn fast ausschließlich zu eine verführerischen und gefährlichen Außenseiter machte.

Aber er sagte in seinem ersten kritischen Text: Der Hahn und Harlekin: "Eine strenge Balance ist wesentlich, wenn wir das konventionelle in Gleichgewicht bringen."

 

 

„Der Volksbaron“

 

Baron Eduard von Falz-Fein,

der letzte russische Aristokrat mit deutschen Wurzeln

 

 

Im sächsischen Chemnitz beginnt die Geschichte  von Johann Georg Fein, 1773 in Erfurt geboren. 1807 ging er mit seiner Familie nach Ekaterinoslaw/Russland zum Aufbau von Textil- und Tuchfabriken. Der Anfang einer sagenhaften Geschichte und Odyssee, welche den Clan Falz-Fein zu einen des reichsten Gutsbesitzer Südrusslands machte. Sie hatten bis zu einer halben Million Marinoschafe, einen eigenen Hafen „Chorly“ am Schwarzen Meer und den größten Tierpark Russlands „Askania Nova“. Zar Nikolaus II besuchte 1914 diesen riesigen Tierpark und handelte sich Probleme in der Duma ein. Der Familie Falz-Fein gehörten Dutzende von Musterlandgütern, deren Gesamtfläche rund 64.000 ha betrug.

Mit dieser Dokumentation zeichnen wir das Leben seiner Familie  und die einzigartige Persönlichkeit, die des Barons Eduard von Falz-Fein nach. 1912 in der Ukraine auf dem Familiensitz Falz-Feinowo (Gawrilowka) geboren, erlebte er in Russland als Fünfjähriger die Revolution von 1917.

Mütterlicherseits stammt Eduard von einem der ältesten russischen Geschlechter, der Epantschin, ab. Sie war mit der Zarenfamilie blutsverwandt und brachte als einzige russische Familie drei Admirale hervor.

Baron Eduard von Falz-Fein hegt  keinen Gram gegen Russland, ganz im Gegenteil, er war glücklich, weil er sein Leben in die eigenen Hände genommen hatte. Die tragischen Jahre, wo er Vater und Onkel während der Emigration verlor, prägten sein Leben. Er gab nie auf, machte als erster aristokratischer Radrennfahrer Karriere. Als Sportjournalist von „L’Equipe“, unter Jacques Goddet, berichtete er über die größten Sportereignisse als auch über die Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Während des 2. Welt-krieges hielt er sich in Nizza und in der Schweiz auf, er studierte Landwirtschaft und kümmerte sich, bis zu deren Tod, um seine kranke Mutter. Nach der Nazizeit wurde er durch Fürst Franz I von und zu Liechtenstein Bürger im Fürstentum Liechtenstein. Mehrsprachig  und rhetorisch begabt, baute er den Tourismus in Liechtenstein auf. Als Sportjournalist hatte er viele Verbindungen und es gelang ihm das Nationale Olympische Komitee im Fürstentum zu gründen. In dieser Nachkriegszeit war er befreundet mit Grace Kelly, Joan Crawford, Maurice Chevalier, Marc Chagall, Pierre Cardin,  Rudolf Caracciola (bei dem er zeitweise lebte), König Faruk, Soraya, der ehemaligen Frau des Schahs von Persien und vielen anderen. Es erinnert an das „Who’s Who in the World“. Seine zwei Ehen mit Virginia Curtis-Bennett und Christine Schwarz verliefen nicht glücklich, trotzdem konnte ich in meinen Gesprächen mit ihm nicht ein Quäntchen Groll heraushören. Er war und ist auch ein großer Mäzen und brachte viele Kunstschätze und Dokumente zurück nach Russland.  Er wurde vielfach geehrt, u.a. mit der Puschkin Medaille, verliehen von Wladimir Putin für seinen bedeutenden Beitrag zur „Erhaltung von Russlands Kulturerbe“. Zuletzt im Frühjahr 2017 für seine Verdienste im Sport die Pierre-de-Coubertin-Medaille aus der Hand des IOC-Präsidenten Thomas Bach.

Ein außergewöhnlicher Mann, ein Philanthrop, ein Zeitzeuge, der letzte deutsch-russische Aristokrat starb am 17. Vovember 2018, bei einen Brand in seiner Villa in Vaduz, mit 106 Jahren.

 

 

 

                                                                                           © Wolf Rajszár-Kruse, April 2019


 

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