Nachfolgende Bilder und Texte sind der Homepage von Mikis Theodorakis entnommen: de.mikis-theodorakis.net
Während der Protestaktionen am 12. 2. am Syntagmaplatz, erklärt Mikis Theodorakis, die Abgeordneten seien dabei, über Maßnahmen abzustimmen, die "zum Tode Griechenlands führten, das Volk aber gebe nicht nach".
Doch da wurden er (fast 87jährig) und Manolis Glezos (90 Jahre) Opfer von Tränengasangriffen. Die Sondereinheiten der Polizei (MAT) sprühen ihnen diese Reizgas direkt ins Gesicht. Ihren Protest können sie wegen Atemnot nicht weiterführen. Beide brechen zusammen. Sie werden als ehemalige Abgeordnete vom Syntagma-Platz ins medizinische Zentrum des Parlaments gebracht, wo sie sich zuerst einmal erholen. Für Theodorakis gilt es hier, "jenen in die Augen zu sehen, die dabei sind, Griechenland zum Tode zu verurteilen". Manolis Glezos, der Held des Widerstands gegen die deutschen Invasionstruppen, fügt hinzu: "Ist es möglich, diese Maßnahmen mit Tränengas aufzuzwingen? Sie haben kein Votum des griechischen Volks."
GW
Die wahre Situation Griechenlands
In einem offenen Brief an die internationale öffentliche Meinung bezichtigt Mikis Theodorakis Politiker und Banken der Verschwörung gegen das griechische Volk.
An die Internationale Öffentlichkeit
Internationale Kräfte versuchen, mein Heimatland völlig zu zerstören. Das begann 1975 mit einem Angriff auf die neugriechische Kultur; später wurde versucht, die neugriechische Geschichte gänzlich neu zu interpretieren und unsere nationale Identität zu pervertieren, und jetzt haben diese Kräfte vor, das griechische Volk „auszulöschen“, durch Arbeitslosigkeit, Hunger und Verelendung. Würde das griechische Volk sich nicht erheben als die Gemeinschaft, die es ist, um diesem Prozess Einhalt zu gebieten, würde die permanente Gefahr seiner Auslöschung bestehen bleiben. Ich gehe davon aus, dass diese Bestrebungen die nächsten zehn Jahre andauern werden. Von uns Griechen bliebe nichts als die Erinnerung – an unsere Kultur, an die Kämpfe für unsere Freiheit, die Erinnerung an unsere nationale Selbständigkeit.
Bis 2009 hatte Griechenland kein ernsthaftes wirtschaftliches Problem. Die großen Beeinträchtigungen, mit denen unsere Wirtschaft fertig zu werden hatte, resultierten aus den unangemessen hohen finanziellen Aufwendungen für den Kauf von Rüstungsgütern und aus der Korruption, von der unsere Gesellschaft im politischen und im volkswirtschaftlichen Bereich durchdrungen war. Für diese beiden Missstände waren allerdings auch internationale Interessengruppen wie z.B. aus Deutschland, Frankreich, England und den USA mitverantwortlich, die am Verkauf von Rüstungsgütern Milliarden Euro verdienten. Sie erzielten riesige Gewinne zu Lasten unseres nationalen Reichtums. Dieser unaufhörliche Aderlass zwang uns in die Knie und gestattete uns nicht, die Entwicklung im eigenen Land voranzutreiben. Den anderen Nationen brachte er Wohlstand. Dasselbe gilt für die Korruption. So gab es bei der Firma Siemens eine spezielle Abteilung, die sich darum kümmerte, griechische Funktionäre zu bestechen, damit griechische Staatsaufträge bevorzugt an Siemens erteilt und die Produkte dieses Konzerns auf dem griechischen Markt platziert wurden. Das griechische Volk war Opfer dieses räuberischen Duos, bestehend aus Deutschen und Griechen, die sich auf seine Kosten bereicherten.
Zu diesen beiden gravierenden Missständen wäre es nicht gekommen, wenn die jeweilige Führungsspitze der beiden pro-amerikanischen Machtparteien PASOK und Nea Demokratia nicht der Verführung der Korruption erlegen wäre. Um das stete finanzielle Ausbluten Griechenlands zu verschleiern, erklärten sie den unablässigen Abfluss der Gelder zur „Verschuldung“. Was zur Folge hatte, dass die gigantische Staatsverschuldung auf 300 Mrd. Euro anwuchs, also 130% des Bruttoinlandprodukts erreichte.
Durch diesen Trick verdienten die bereits erwähnten ausländischen Interessengruppen doppelt. Erstens am Verkauf ihrer Rüstungsgüter und anderer Produkte. Und zweitens an den Zinsen auf die Summen, die sie den jeweiligen Regierungen liehen. Opfer war in beiden Fällen das Volk. So waren aus 1 Milliarde Dollar Kredit, den Andreas Papandreou 1986 in einem großen europäischen Land aufgenommen hatte, 54 Milliarden geworden, die schließlich 2010 abbezahlt wurden.
Herr Juncker erklärte vor einem Jahr, dass er den großen finanziellen Aderlass Griechenlands aufgrund der unangemessen hohen (und dem Land aufgezwungenen) Ausgaben für den Kauf von Rüstungsgütern – konkret aus Deutschland und Frankreich – schon seit langem festgestellt hatte. Für ihn sei klar gewesen, dass die Verkäufer der Rüstungsgüter Griechenland so in die sichere Katastrophe führen. Herr Juncker gestand jedoch auch ein, dass er nicht eingegriffen hat, weil er sich nicht in die Angelegenheiten von Partnerländern einmischen wollte.
2008 kam es in Europa zu einer massiven Finanz- und Wirtschaftskrise. Damals war zu erwarten, dass auch die griechische Wirtschaft davon in Mitleidenschaft gezogen werden würde. Was die Höhe des Lebensniveaus anbelangt, so nahm Griechenland im internationalen Vergleich Platz 30 ein, und daran änderte sich im Großen und Ganzen auch nichts. Allerdings kam es zu einem Anstieg der Staatsverschuldung. Staatsverschuldung führt jedoch nicht zwangsläufig zu einer Wirtschaftskrise. Die Verschuldung großer Länder wie beispielsweise die der USA oder Deutschlands beläuft sich auf Billionen von Euro. Es ist einfach nur die Frage, ob es gleichzeitig eine positive wirtschaftliche Entwicklung gibt, denn dann kann man bei den großen Banken Kredite zu einem Zinssatz von unter 5% aufnehmen, bis die Krise abebbt.
In genau dieser Situation war Griechenland 2009, als im November der Regierungswechsel stattfand und Georgios Papandreou das Amt des Premierministers übernahm. Nach zwei Jahren katastrophaler Politik sprechen die Zahlen für sich: Bei den Wahlen 2009 gewann die PASOK-Partei mit 44% der Stimmen. Heute werden ihr bei Umfragen 6% prognostiziert.
Herr Papandreou hätte der Wirtschaftskrise im Inland (die, wie bereits angedeutet, lediglich die europäische widerspiegelte) mit der Aufnahme von Krediten bei den ausländischen Banken zum üblichen Zinssatz von unter 5% begegnen können. Hätte er dies getan, hätte es für unser Land nicht das kleinste Problem gegeben. Es wäre sogar das Gegenteil eingetreten, weil sich Griechenland gerade in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs befand.
Herr Papandreou hatte jedoch bereits im Sommer 2009 begonnen, das griechische Volk zu hintergehen, als er sich hinter verschlossenen Türen mit Herrn Dominique Strauss-Kahn traf. Er verfolgte das Ziel, Griechenland unter die Aufsicht des IWF stellen zu lassen. (Die Information über dieses Treffen bekam die Öffentlichkeit vom ehemaligen Präsidenten des IWF selbst.)
Um dies zu erreichen, mussten die Angaben über die tatsächliche wirtschaftliche Lage unseres Landes verfälscht werden, um die ausländischen Banken in Angst und Schrecken zu versetzen, woraufhin die Zinsen für griechische Staatsanleihen in die Höhe schossen. Dieses unheilvolle Unterfangen hatte einen explosionsartigen Anstieg des Staatsdefizits von 9,2% auf 15% zur Folge. Wegen Anstiftung zur Fälschung der Zahlen des Griechischen Statistikamts ELSTAT erhob Staatsanwalt Grigoris Peponis vor 20 Tagen gegen Giorgos Papandreou und seinen damaligen Finanzminister Giorgos Papakonstantinou Anklage.
Auf diese massive Erhöhung des Staatsdefizits folgte in Europa eine 5 Monate andauernde systematische Kampagne von Giorgos Papandreou und seines Finanzministers, womit die beiden die anderen Länder davon zu überzeugen versuchten, dass Griechenland eine Titanic ist, kurz vor dem Untergang, dass die Griechen korrupt, faul und folglich unfähig sind, sich für ihr Land zu engagieren und den Schwierigkeiten zu begegnen. Mit jeder dieser Erklärungen von Giorgos Papandreou und seines Finanzministers stiegen die Zinssätze, so dass Griechenland schließlich keine Kredite mehr aufnehmen konnte, womit der notwendigen Unterstellung Griechenlands unter den IWF und die Europäische Zentralbank der Charakter einer Rettung verliehen wurde, während dies in Wirklichkeit den Sterbeprozess Griechenlands einleitete.
Im Mai 2010 wurde von einem einzigen Minister im Alleingang das berüchtigte Moratorium – also Griechenlands völlige Unterwerfung unter die Forderungen seiner Gläubiger – unterzeichnet. Das griechische Recht verlangt im Vorfeld solcher Entscheidungen bzw. Unterzeichnungen allerdings ganz eindeutig die Zustimmung von drei Fünftel des Parlaments. Wegen dieses Moratoriums agiert die Troika, die uns inzwischen praktisch regiert, also nicht nur nach griechischem, sondern auch nach europäischem Recht illegal.
Griechenland hat mit diesem Moratorium seine nationale Eigenständigkeit und sein Staatsvermögen an das Ausland abgetreten. Also Häfen, Flughäfen, die Verkehrswege, Energie- und Wasserversorgung, die Bodenschätze, auch die unterseeischen Bodenschätze usw. Und ebenso die historischen Kulturschätze wie die Akropolis, die antiken Stätten Delphi, Olympia, Epidaurus usw., da Griechenland es unterlassen hat, energisch Einspruch zu erheben.
Die Produktion ist zum Erliegen gekommen, die Arbeitslosigkeit bis auf 18% gestiegen, es schlossen 80.000 Geschäfte, tausende Manufakturen und hunderte Industriebetriebe. Insgesamt haben 432.000 Unternehmen dicht gemacht. Zehntausende junge Fachkräfte verlassen das Land, tausende ehemals gut situierte Bürger durchwühlen den Müll und schlafen auf dem Bürgersteig.
Während dessen geht man in Europa davon aus, dass wir dank des Großmuts unserer Gläubiger, dank des Europas der Banken und des IWF überleben werden. In Wahrheit aber fließen die Gelder aus jedem der Rettungspakete mit den Dutzenden Milliarden Euro, mit denen Griechenland belastet wird, zu über 80% wieder dahin zurück, wo sie herkommen, während uns neue, unmöglich abzuzahlende Zinsen aufgebürdet werden. Und weil die Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung eines funktionierenden Staates, des Krankenhaus- und des Schulbetriebs besteht, verlangt die Troika den mittleren und untersten sozialen Schichten der Gesellschaft die Zahlung überdimensional hoher Steuern ab, was direkt zu einer Hungersnot führen wird. Eine Hungerkatastrophe hatten wir bereits zu Beginn der deutschen Besatzung, 1941, die 300.000 Todesopfer innerhalb von sechs Monaten forderte. Das damalige Schreckgespenst Hunger kehrt jetzt in unser geschmähtes und ins Unglück gestürzte Land zurück.
Wenn man sich noch einmal bewusst macht, dass es unter der deutschen Besatzung in Griechenland eine Million Tote gab und unser Land die totale Zerstörung erlebte – wie sollten wir Griechen die Drohungen von Angela Merkel widerspruchslos erdulden und uns den Bestrebungen Deutschlands beugen, Griechenland einen neuen Gauleiter aufzuzwingen? Der diesmal in Anzug und Krawatte auftritt …
Um deutlich zu machen, dass Griechenland reich und das griechische Volk arbeitstüchtig ist, dass es überlegt handelt (im Bewusstsein seiner Verantwortung für die Freiheit und die Liebe zu seiner Heimat), verweise ich auf die Zeit der deutschen Besatzung von 1941 bis Oktober 1944. Als die SS und der Hunger eine Million Bürger umbrachten und die Wehrmacht das Land systematisch zerstörte, die Güter der landwirtschaftlichen Produktion und den Goldschatz der Banken raubte, retteten die Griechen mit der Gründung einer Bewegung der nationalen Solidarität das Volk vor dem Hungertod. Sie bildeten ein 100.000 Mann starkes Partisanenheer, welches 20 deutsche Divisionen in unserem Land zum Stehen brachte.
Gleichzeitig gelang es den Griechen dank ihres Fleißes nicht nur zu überleben, sondern es kam unter den Bedingungen der Besatzung sogar zu einer enormen Entwicklung im Bereich der neugriechischen Kunst, speziell auf dem Gebiet der Literatur und der Musik. Griechenland wählte den Weg der Selbstaufopferung für die Freiheit und entschied sich gleichzeitig, überleben zu wollen.
Genauso wie damals üben wir jetzt Solidarität untereinander, leisten Widerstand und werden überleben – in der Gewissheit, dass das griechische Volk sich behaupten wird. Diese Botschaft sende ich Frau Merkel und Herrn Schäuble und erkläre hiermit, dass ich immer ein Freund des deutschen Volkes und ein Bewunderer seines großartigen Beitrags auf dem Gebiet der Wissenschaft, der Philosophie, der Kunst und speziell der Musik bleiben werde. Und der vielleicht beste Beweis dafür ist, dass ich mein gesamtes musikalisches Werk zwei deutschen Verlegern, Schott sowie Breitkopf & Härtel, anvertraute, die zu den bedeutendsten Musik-Verlegern der Welt gehören. Meine Zusammenarbeit mit ihnen ist äußerst freundschaftlich.
Einige drohen, uns aus Europa hinaus werfen zu wollen. Wenn Europa uns nicht in seiner Gemeinschaft will, dann werden wir wohl auf dieses Merkel-Sarkozy-Europa verzichten müssen.
Heute, am Sonntag, den 12. Februar, bereite ich mich gerade darauf vor, an der Demonstration teilzunehmen, zusammen mit Manolis Glezos, dem Helden, der 1942 die Hakenkreuzfahne von der Akropolis herunter holte und so das Signal für den Widerstand gegen Hitler setzte. In den Straßen und auf den Plätzen werden sich hunderttausende Bürger versammeln, die ihren Protest gegen die Regierung und die Troika bekunden wollen.
Gestern hörte ich unseren Bankier-Premierminister in seiner Ansprache an das griechische Volk sagen, dass „wir fast bei Null angekommen sind“. Wer aber hat das Land denn innerhalb von zwei Jahren an diesen NULLPUNKT gebracht? Die selben, die anstatt im Gefängnis zu sitzen, die Abgeordneten erpressen, das neue Moratorium, also das zweite Sparpaket, zu unterschreiben, und dieses neue Moratorium ist schlimmer als das erste, welches von den selben Menschen und mit den selben Methoden umgesetzt werden wird, die uns an den NULLPUNKT führten. Warum? Weil der IWF und die Eurogroup das so angeordnet haben und uns mit dem Argument erpressen, dass Griechenland bankrott gehen wird, wenn wir uns nicht fügen … Hier wird das Theater des Absurden gespielt. All die in- und ausländischen Interessengruppen, denen unser Aufbegehren zuwider ist und die die alleinige Verantwortung für diese dramatische Lage tragen, in welche sie das Land gebracht haben, sie drohen und erpressen jetzt, mit dem Ziel, ihr zerstörerisches Werk fortzusetzen und Griechenland auf ein Niveau unter NULL zu bringen, bis hin zur endgültigen Auslöschung. Aber wir haben unter sehr viel schwierigeren Umständen in den vergangenen Jahrhunderten überlebt, und es ist sicher, dass die Griechen nicht nur überleben, sondern auch wieder auferstehen werden, selbst wenn man sie gewaltsam bis an den Abgrund drängt.
In den vergangenen Wochen habe ich all meine Kraft dafür aufgewendet, eine Solidarisierung und Vereinigung des griechischen Volkes in die Wege zu leiten. Ich versuche, die Menschen davon zu überzeugen, dass die Troika und der IWF nicht die einzige Lösung sind, dass Griechenland nicht dazu verdammt ist, auf diesem Weg ohne Umkehr zu bleiben. Dass es eine andere Lösung gibt. Und diese besteht darin, radikal den Kurs unserer Nation zu ändern und uns beispielsweise Russland zuzuwenden: um wirtschaftlich zu kooperieren und Konsortien zu bilden, die uns bei der Entwicklung von Konzepten und Lösungen zur Nutzung des natürlichen Reichtums unseres Landes helfen werden, und zwar zu Konditionen, die unsere nationalen Interessen respektieren.
Was Europa betrifft, so schlage ich vor, ab sofort keine weiteren Rüstungsgüter aus Deutschland und Frankreich zu kaufen. Außerdem sollten wir alles dafür tun zu erreichen, dass Deutschland die Kriegsentschädigungen bezahlt, die es uns schuldet. Diese könnten sich inzwischen – einschließlich der Zinsen – auf 500 Milliarden Euro belaufen. (*)
Die einzige Kraft, die diese revolutionären Veränderungen zuwege bringen kann, ist das griechische Volk, vereint zu einer riesigen Front des Widerstands und der Solidarität, damit die Troika (der IWF und die europäischen Banken) sich aus unserem Land zurückzieht. Gleichzeitig müssen alle rechtswidrigen Maßnahmen der Troika (Kredite, Schulden, Zinsen, Steuern, Aufkäufe des Staatseigentums) für null und nichtig erklärt werden. Die griechischen Helfershelfer, die im Bewusstsein unseres Volkes bereits als Verräter gelten, müssen zur Verantwortung gezogen und bestraft werden.
Ich habe mich voll und ganz diesem Ziel – der Bildung der Einheit einer Volksfront – verschrieben, und ich glaube, dass die Geschichte mir schließlich recht geben wird. Ich kämpfte mit der Waffe in der Hand gegen die Besetzung Griechenlands durch Hitlerdeutschland. Ich lernte die Verließe der Gestapo kennen. Ich wurde von den Deutschen zum Tode verurteilt und überlebte wie durch ein Wunder. 1967 gründete ich die Patriotische Front (PAM), die erste Widerstandsorganisation gegen die Militärjunta. Ich kämpfte in der Illegalität. Ich wurde verhaftet und im „Schlachthof“ der Junta-Staatssicherheit gefangen gehalten. Wieder überlebte ich.
Jetzt bin ich 87, und es ist sehr wahrscheinlich, dass ich die Rettung meiner Heimat nicht mehr erleben werde. Ich werde jedoch ruhigen Gewissens sterben, denn aufgrund meines Wirkens bin ich mit mir im Einklang. Ich werde bis zum letzten Tag fortfahren, meine Verantwortung für die Ideale der Freiheit und des Rechts wahr zu nehmen.
Athen, 12.2.2012
Mikis Theodorakis
Revidierte Übersetzung von Ina und Asteris Koutoulas